In diesem Blogbeitrag haben wir die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten zusammengefasst.
Bildung ist Ländersache, und das hat auch Auswirkungen auf Ausbildungsberufe. In jedem Bundesland verläuft die Erzieherausbildung etwas anders, und die Zugangsvoraussetzungen können sich teilweise unterscheiden. Selbst die einzelnen Fachschulen bzw. Fachakademien für Sozialpädagogik haben eigene Aufnahmekriterien, anhand derer sie entscheiden, ob eine Schülerin oder ein Schüler aufgenommen werden kann. Es ist daher wichtig, sich direkt an den Ausbildungsstätten, die für Sie in Frage kommen, über die jeweiligen Bedingungen und Voraussetzungen für die Erzieherausbildung zu informieren.
Erzieher / Erzieherin
Voraussetzungen
In jedem Fall sollten Bewerber jedoch über einen mittleren Schulabschluss verfügen und idealerweise bereits eine Ausbildung als Kinderpfleger/in oder sozialpädagogische/r Assistent/in absolviert haben. Alternativ werden Abiturienten zugelassen, wenn sie ein längeres einschlägiges Praktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung nachweisen können. Auch Bewerber mit einer nicht einschlägigen Berufsausbildung müssen etwa ein Jahr sozialpädagogische Praxiserfahrung nachweisen, um an einer Fachschule bzw. an einer Fachakademie aufgenommen zu werden. Jeder Aufnahmeantrag wird einzeln geprüft, und es besteht keine Verpflichtung seitens der Schule, einen Bewerber aufzunehmen. Zudem können Schulen eigene Kriterien festlegen, um ihre Studierenden auszuwählen. In der Regel müssen Bewerber einen Lebenslauf einreichen und ein Motivationsschreiben sowie ein persönliches Vorstellungsgespräch absolvieren. Schulen in privater oder kirchlicher Trägerschaft können die Annahme oder Ablehnung von Bewerbern auch von der Konfession abhängig machen.
Wichtig: Die Erzieherausbildung wird unabhängig davon, in welchem Bundesland sie absolviert wurde, überall anerkannt. Das bedeutet, dass Absolventen mit der staatlichen Anerkennung in ganz Deutschland tätig sein können.
Welche verschiedenen Formen der Erzieherausbildung gib es?
In der Tabelle haben wir die Ausbildungsmöglichkeiten zusammengefasst.
| „klassische Erzieherausbildung“ | Erzieherausbildung in Teilzeit | PiA-Ausbildung |
Dauer | je nach Vorbildung drei bis fünf Jahre | meist vier Jahre | drei Jahre |
Voraussetzungen | mittlerer Schulabschluss + einschlägige Erstausbildung oder Abitur und einschlägiges Praktikum | mittlerer Schulabschluss + einschlägige Erstausbildung oder Abitur und einschlägiges Praktikum | mittlerer Schulabschluss + Erstausbildung und Praxiserfahrung |
Aufteilung Theorie/Praxis | hoher Theorieanteil (ca. 80 Prozent), theoretische Fachschulausbildung und Praktika,
Unterricht findet morgens statt | Theorie und Praxisanteil ca. gleich, aber weniger verzahnt als bei PiA,
Unterricht findet am Abend bzw. am Wochenende statt | Theorie- und Praxisanteil liegen bei jeweils 50 Prozent, sehr enge Verzahnung, Unterricht findet jeden Nachmittag oder an festen Wochentagen statt |
Verdienst während der Ausbildung | Nicht indem ersten zwei Ausbildungsjahren, aber Förderung durch Schüler- bzw. Aufstiegs-BAföG möglich,
Berufspraktikum wird einheitlich und tariflich festgelegt vergütet | nicht tariflich und einheitlich geregelt | ja, tariflich und einheitlich festgelegt |
Fördermöglichkeit | Schüler- oder Aufstiegs-BAföG | nein, da Vergütung möglich | nein, da Vergütung gesichert |
Ungefährer Arbeitsaufwand in Wochenstunden | 25 bis 30 Wochenstunden Unterricht, ca. 5 Stunden Vor- und Nachbereitung sowie Prüfungsvorbereitung | 16 bis 20 Wochenstunden Unterricht plus Vor- und Nachbereitung, ca. 20 Wochenstunden Praxistätigkeit | 20 Stunden Unterricht, 20 Stunden vergütete Tätigkeit in der Praxiseinrichtung, ca. 10 Stunden Vor- und Nachbereitung sowie Selbstlernphasen |
Für wen besonders geeignet? | alle Interessenten | Quereinsteiger (mit Kindern) | Alle Interessenten, die Wert auf eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis legen, sich gut organisieren können und belastbar sind |
Erlangung der Fachhochschulreife während der Ausbildung möglich? | ja | teilweise | nein |
Schulferien = Urlaub? | ja | nein | nein |
Welches Gehalt bekommen Erzieher und gibt es Förderungen?
Während dieser Zeit erhalten die Studierenden kein Gehalt. Allerdings entstehen ihnen auch keine Kosten, außer für Bücher, Klassenfahrten, Kopien oder spezielles Lernmaterial. Nur sehr wenige Fachschulen erheben Schulgeld.
Es gibt jedoch finanzielle Fördermöglichkeiten für angehende Erzieher. Besonders interessant ist das sogenannte Aufstiegs-BAföG. Dieses kann jeder beantragen, der eine weiterqualifizierende Aus- oder Weiterbildung absolviert, für die eine in der Regel mindestens zweijährige Erstausbildung Voraussetzung ist. Die Ausbildung muss, wie im Fall der klassischen dreijährigen Erzieherausbildung, in Voll- oder Teilzeit von einem anerkannten Berufs- oder Weiterbildungsträger durchgeführt werden. Gefördert werden kann jeder unabhängig vom Alter und Familienstand, lediglich das Einkommen und das Vermögen wird bei der Berechnung der Höhe des Aufstiegs-BAföGs berücksichtigt. Wer Kinder hat erhält zusätzliche Unterstützung, ebenso alleinerziehende. Insgesamt beträgt der ausgezahlte Zuschuss zwei Jahre lang monatlich zwischen
maximal 892 Euro (für Ledige ohne Kinder),
maximal 1597 Euro (für Verheiratete mit zwei Kindern, für die Kindergeld bezogen wird) und
maximal 1662 Euro (für Alleinerziehende mit zwei Kindern unter 14 Jahren).
Das Aufstiegs-BAföG wird zwei Jahre lang als Vollzuschuss gewährt, muss also nicht zurückgezahlt werden. Im dritten Ausbildungsjahr, dem sogenannten Berufspraktikum, erhalten angehende Erzieher*innen eine Vergütung von ihrem Arbeitgeber. Diese beträgt monatlich je nach Träger und Bundesland für eine Arbeitszeit von 39 Wochenstunden ca. 1620 Euro brutto (netto in Steuerklasse I ca. 1200 Euro, zuzüglich eventueller Einmal- oder Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld im öffentlichen Dienst).
Zum Vergleich: Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung startet bei etwa 1800 Euro netto nach TvöD S8a (in Steuerklasse I und einer Arbeitszeit von 39 Wochenstunden).
Theoretisch könnten angehende Erzieher*innen auch das Schüler-BAföG beantragen. Dieses wird jedoch nicht, wie das Aufstiegs-BAföG, altersunabhängig gewährt. Zudem richtet es sich nach dem Einkommen der Eltern und sieht geringere Freibeträge vor.
Wer sich für die sogenannte „praxisintegrierte Ausbildung“ (PIA) entscheidet, erhält von Anfang an ein Gehalt, weil die Ausbildung zu 50 Prozent schulisch und zu 50 Prozent praktisch erfolgt. Angehende Erzieher*innen sind mit 25 Stunden pro Woche fest in einer sozialpädagogischen Einrichtung angestellt und erhalten eine Vergütung. Diese beträgt:
im ersten Ausbildungsjahr ca. 1140 Euro
im zweiten Ausbildungsjahr ca. 1202 Euro
im dritten Ausbildungsjahr ca. 1303 Euro
Kinderpfleger / Kinderpflegerin Ausbildung Erzieher
Ausbildungsverlauf
Die Vollzeit-Ausbildung läuft über zwei Jahre und beansprucht etwa 39 Stunden pro Woche.
In der Städtischen Berufsfachschule für Kinderpflege nehmen Sie an projekt- und handlungsorientiertem Unterricht teil. Zu den Pflichtfächern gehören dabei unter anderem Pädagogik und Psychologie, Praxis- und Methodenlehre sowie Deutsch und Kommunikation. Zusätzlich können Sie freiwillige Wahlfächer belegen.
In der sozialpädagogischen Praxis werden Sie auf Ihr zukünftiges Berufsfeld praktisch vorbereitet. Sie arbeitest unter Anleitung in einer der rund 450 städtischen Kitas und werden in pädagogischen Methoden und Arbeitsfeldern ausgebildet. Derzeit finden einmal wöchentlich Praktika und zusätzliche Blockwochen in der Praxis statt.
Eintrittsvoraussetzungen:
- Mittelschulabschluss oder höherer Abschluss
- ärztliche Bestätigung über die Eignung für einen sozialpädagogischen Beruf
Welche verschiedenen Formen der Kinderpflegerausbildung gib es?
- Vollzeit (2 Jahre) - Ausbildung erfolgt als Kombination von Unterricht an der Schule und Praxis in einer Kindertagesstätte (Kita)
a. Welche Abschlüsse erhalte ich?
Sie erhalten den Berufsabschluss als „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ bzw. „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“.
Sie können zudem den Mittleren Bildungsabschluss erhalten (ähnlich der Mittleren Reife). Diesen erhalten Sie, wenn Sie im Abschlusszeugnis den Notendurchschnitt von 3,0 oder besser und mindestens die Note 4,0 im Fach Englisch haben. Oder Sie weisen uns ausreichende Englischkenntnisse nach 5 Jahren Englischunterricht nach.
b. Wann beginnt die Ausbildung?
Die vollschulische Ausbildung an der Berufsfachschule beginnt im September jeden Schuljahres.
c. Wie und wann bewerbe ich mich für die Ausbildung an der BFS?
Zwischen Januar und März.
Zusätzlich benötigen Sie den Nachweis über einen erfolgreichen Mittelschulabschluss oder höhere Abschlüsse wie z. B. Qualifizierender Mittelschulabschluss, Mittlere Reife, Fachabitur oder Abitur.
Zudem brauchen Sie eine Ärztliche Bescheinigung über die Eignung für einen sozialpädagogischen Beruf.
- Teilzeit (3 Jahre) - Speziell auf die Bedürfnisse von Eltern zugeschnitten und für alle, die mehr Flexibilität bei ihrer Ausbildung haben wollen
- 2 Jahre (Lehrgang Kinderpflege)
Das Leki-Programm ist Nachfolger des Assistenzkraft-Programms. Auch für Quereinsteiger. Halbtags bezahlte Arbeit in einer Kita oder Krippe. Am Nachmittag Unterricht in der Schule. Die Ausbildung endet mit der Prüfung als "Externe".
Assistenzkraftprogramm: An der Berufsfachschule für Kinderpflege absolvieren Sie den schulischen Teil grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten zur pädagogischen Mitarbeit in verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfeldern vermittelt, insbesondere bei
der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern im Säuglingsalter bis ins frühe Schulalter.
Verdienst: Wahrend dieser Zeit orientiert sich Ihr Verdienst am Tarifvertrag S2 Stufe 1.
Ausbildungsinhalte: Neben dem theoretischen Unterricht in 14 Unterrichtsfächern werden Sie an Ihrer Arbeitsstelle für den fachpraktischen Ausbildungsteil von Sozialpädagog*innen betreut und für die Abschlussprüfung in SPP (Sozialpädagogische Praxis) vorbereitet.
Ihrer Ausbildung in Teilzeit:
Von Montag bis Donnerstag am Vormittag und am Freitag ganztags durchlaufen Sie die fachpraktische Ausbildung in der Krippe, im Kindergarten, im Haus für Kinder oder auch in Integrationseinrichtungen mit einer Arbeitszeit von 19,5 Stunden pro Woche.
Abschluss: Staatlich geprüfte Kinderpfleger*in (mit Mittlerem Bildungsabschluss bei entsprechendem Ergebnis)
Ausbildungsbeginn: Die teil-schulische Ausbildung an der Berufsfachschule beginnt im September jeden Schuljahres. Sie dauert zwei Jahre. Die Unterrichtszeit findet Montag bis Donnerstag von 12:15 bis 16:30 Uhr statt. Die Unterrichtstage orientieren sich an der staatlichen Ferienregelung.
Kinderpfleger und Sozial-Pädagogisches Seminar (SPS)
Ausbildung
Das SPS ist eine berufliche Vorbildung für die Erzieher/innen-Ausbildung. Voraussetzung ist mindestens ein Mittlerer Bildungsabschluss. Die Erzieherpraktikant/innen arbeiten an vier Tagen pro Woche in sozialpädagogischen Einrichtungen und besuchen einen Seminartag an der FakS.
Verdienst
Praktikant/innen im SPS verdienen ca. € 450 bis € 750 pro Monat (abhängig vom Anstellungsträger).
Abschluss
Mit dem erfolgreichen Abschluss des SPS ist der Berufsabschluss
„Staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in“
erworben. Er entspricht der beruflichen Tätigkeit als Zweitkraft in der Gruppe und ist Voraussetzung für den Besuch der FakS zur Erzieher/innen-Ausbildung.
Welche Ausbildung haben Sie absolviert?
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Ihre Kita-Job Agentur
Vladislava Ivanova
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